
Ein paar nützliche Reisetipps

Einfache Vorsorgemaßnahmen
Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie bereits im Vorfeld Ärger am Urlaubsort vermeiden:
- Beachten Sie die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes. Man kann zwar fast überall hinfahren, aber es muß ja vielleicht nicht unbedingt während des Bürgerkrieges sein.
- Kopieren Sie Ihre wichtigsten Dokumente (Paß, Kreditkarte, Tickets) vor Reiseantritt und deponieren Sie die Kopien bei Verwandten oder auf einem sicheren Server im Internet.
- Lassen Sie Ihr Gepäck nie unbeaufsichtigt, nehmen Sie keine Pakete oder ähnliches von Fremden an sich.
- Machen Sie sich mit den örtlichen Gesetzen, Vorschriften und Bräuchen bekannt. Handlungen die in Deutschland entweder erlaubt oder geduldet sind, können Sie im Ausland durchaus in Konflikt mit den Staatsorganen bringen. Sie machen Sich auch nicht besonders beliebt, wenn Sie in Kairo mittags ein kühles Bier bestellen - während des Ramadans!
- Nicht alle attraktiven Reiseziele sind auch ein Musterbeispiel für Demokratie und politische Stabilität. Meiden Sie politische Kundgebungen oder Demonstrationen, auch wenn Sie so etwas gemeinhin interessiert. Verlassen Sie die Szene möglichst schnell, spätestens wenn die Polizei auftritt.
- Lassen Sie insbesondere auf jeden Fall die Finger von Drogen. Manche Staaten (v.a. in Südost-Asien) verhängen drakonische Strafen bis hin zur Todesstrafe auf den Besitz oder Verkauf von relativ geringen Mengen.
- Notieren Sie sich vor Reiseantritt die Notrufnummern Ihrer Reisekrankenversicherung, Ihres Kreditkarten-Unternehmens, Ihres Nachbarn, Ihres Hausarztes etc. Auch die Kontaktadresse der Deutschen Botschaft kann hilfreich sein, insbesondere wenn Sie in Konflikt mit staatlichen Organen kommen.


Nie ohne Auslands-Krankenversicherung!
Bevor Sie aufbrechen, überprüfen Sie unbedingt Ihren Versicherungsschutz. Für die Behandlung einer Erkrankung oder Verletzung im Ausland kann rasch eine Rechnung über mehrere Tausend Euro anfallen, insbesondere wenn Sie z.B. mit dem Ambulanz-Flieger zurückgeholt werden müssen. In vielen Fällen ist der Abschluß einer privaten Reisekrankenversicherung empfehlenswert.
Es lohnt sich, das Kleingedruckte zu lesen, es gibt Versicherungen, die einen Rücktransport nur zahlen, wenn er "medizinisch notwendig" ist, andere sind großzügiger und leisten bereits, wenn der Heimtransport als "medizinisch sinnvoll und vertretbar" eingestuft wird. Auch Assistance-Leistungen sind im Notfall sehr hilfreich, die Versicherung nimmt Kontakt mit den behandelnden Ärzten am Urlaubsort auf und kümmert sich um die Weiterbehandlung bzw. den Rücktransport.
Gesetzlich Krankenversicherte benötigen im Ausland die Europäische Versicherungskarte (EHIC), diese ist meist bereits in der Karte integriert und gilt in den meisten europäischen Ländern. Evtl. müssen sie jedoch mit Zuzahlungen rechnen.
Insbesondere wenn Sie im Urlaub "Risikosportarten" betreiben wollen, sollten Sie nochmals Ihre Versicherungspolice lesen. Auch Tauchsport ist in vielen Versicherungen nicht enthalten, eine evtl. notwendige Behandlung in der Druckkammer kann somit neben dem gesundheitlichen Problem zum finanziellen Desaster werden!
In manchen Kreditkarten ist bereits eine Reiserücktritts- und eine Reisekrankenversicherung enthalten. Auch hier gilt: Lesen Sie das Kleingedruckte.

Hygiene
Die häufigsten Infektionen auf Reisen sind Darminfektionen, diese führen zu Reisedurchfall oder auch z.B. zu einer Leberentzündung (Hepatitis). Die Erreger (Bakterien, Viren oder Protozoen) werden meist durch kontaminiertes Trinkwasser und/oder Speisen übertragen. Zur Vermeidung von derartigen Infektionen sollten Sie auf einen ausreichenden Impfschutz achten (Hepatitis, ggf. Typhus, Cholera), außerdem sollten Sie idealerweise folgende Vorsichtsmaßnahmen einhalten (ich kenne keinen Traveller, der nicht mindestens einmal dagegen verstoßen hätte!):

Trinkwasser:
Trinken Sie nur sauberes Wasser, also Flaschenwasser, niemals aus der Leitung - im Gegensatz zur einheimischen Bevölkerung haben Sie das Privileg, sich sauberes Wasser leisten zu können! Notfalls können Sie auch abgekochtes, desinfiziertes oder gefiltertes Wasser trinken. Vermeiden Sie Eiswürfel! Benutzen Sie Flaschenwasser nach Möglichkeit auch zum Geschirrspülen und zum Zähneputzen.



Nahrungsmittel:
Der Merksatz war bereits in der britischen Kolonialzeit bekannt:
"Cook it, peel it, or forget it" - "Koch es, schäl es oder vergiß es"!
- Verzichten Sie auf Obstsäfte und (wenn Ihnen das zumutbar ist) auf Meeresfrüchte, meiden Sie auch die verlockenden Straßenküchen.
- Auch Fisch kann manchmal riskant sein, erkundigen Sie sich vor Ort.
- Essen Sie nur frisch durchgebratenes Fleisch, vermeiden Sie Halbgares oder Reste vom Vortag.
- Unpasteurisierte Milch oder Milchprodukte sind ebenfalls gefährlich.
- Obst und Gemüse sollte nach Möglichkeit immer geschält werden, leider werden in südlichen Ländern auch Melonen häufig mit Wasser aufgespritzt (und Sie können davon ausgehen, dass man dazu kein Mineralwasser verwendet...).
- Halten Sie Fliegen und anderes Getier von Ihren Nahrungsmitteln fern.
- Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein: Waschen Sie sich die Hände bevor Sie mit Nahrungsmitteln hantieren und nach dem Toilettengang.



Kriminalität
Die ganz überwiegende Anzahl der Menschen in den Urlaubsländern begegnet westlichen Touristen mit fast schon beschämender Freundlichkeit und herzlicher Gastfreundschaft.
Es läßt sich aber nicht verleugnen, dass in manchen Ländern (v.a. in den Großstädten) die Kriminalität zum Problem geworden ist. Diese Verbrechen werden z.T. innerhalb der einheimischen Bevölkerung begangen, manchmal werden aber auch und gerade Touristen zum Ziel von Ganoven.
Auch wenn sich eine 100%-ige Sicherheit niemals garantieren läßt, kann man doch mit einfachen Maßnahmen das Risiko vermindern, selbst Opfer eines Verbrechens zu werden.
- Seien Sie kein Idiot! Stellen Sie Ihren Reichtum nicht zur Schau, der Wert Ihrer Perlenkette oder Ihrer Spiegelreflex übertrifft oftmals das Jahresgehalt eines einfachen Mannes am Urlaubsort. Für die Zahlung von Kleinigkeiten ist es sinnvoll, eine geringe Summe außerhalb Ihres Geldbeutels in der Hosentasche zu tragen. Man muss nicht immer zeigen, wieviele Scheine man hat.
- Lassen Sie alle Wertsachen die Sie heute nicht benötigen im Hotelsafe, wenn möglich.
- Reisen Sie möglichst nicht alleine, planen Sie besonders bei grenzwertiger Sicherheitslage ihre Tripps so, dass sie noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zuhause sind.
- Erkundigen Sie sich nach der Sicherheitslage in dem jeweiligen Gebiet, nehmen Sie den Stadtplan zur Hand bevor Sie durch die Stadt fahren, bleiben Sie möglichst auf den Hauptstraßen.
- Gehen Sie nicht auf spezielle Angebote mit unglaublich attraktiven Preisen ein. Insbesondere sollten Sie mißtrauisch werden, wenn der Verkäufer Sie zu einem Verwandten oder Freund mitnehmen will, weil dort die Ware gelagert sei. Man wird Sie ausnehmen wie eine Weihnachtsgans!
- Nehmen Sie keine Drinks von Zufallsbekanntschaften an.

Medikamente nicht im Ausland kaufen
Medikamente sind im Ausland oft deutlich billiger als hierzulande, dennoch sollten Sie Ihre Reiseapotheke unbedingt schon vor dem Urlaubsantritt komplettieren. Diese Regel ist keine Werbekampagne für die Pharmazeutische Industrie in Deutschland, sondern sie dient einzig und allein Ihrer Gesundheit.
Der Anteil an Medikamentenfälschungen ist speziell in Entwicklungsländern extrem hoch!
Bei einer Untersuchung von in thailändischen Apotheken abgegebenen Originalmedikamenten gegen Malaria fand man 2001 bis zu 50% Fälschungen. Im "besten" Fall enthielten die selbst für Fachleute nicht als Fake erkennbaren Pillen keinen Wirkstoff, z.T. aber auch Antibiotika, fiebersenkende Mittel wie Metamizol oder ähnliches.
Das selbe Problem besteht (vielleicht noch in größerem Ausmaß) bei im Ausland oder im Internet erworbenen Potenzmitteln wie Viagra® oder Cialis® - wenn auch nicht mit so drastischen Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.